Geschichte
Alstaden - ein 1000-jähriger Stadtteil Oberhausens an der Ruhr
Was ist Heimat? Heimat ist da, wo man geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen ist, wo man lebt und begraben werden möchte.
Nachfolgend lesen Sie die wichtigsten Veränderungen und Meilensteine in Alstaden. Der Stadtteil hat bis heute einen dörflichen Charakter und sind die Bewohner noch immer ein „Völkchen“ für sich.
Der Lindermannshof an der Kewerstraße. Bauer Lindermann war ehrenamtlicher Beigeordneter in Alstaden. Ursprünglich, bereits 800 n. Chr., war Alstaden ein Bauerndorf, das den Ausgangspunkt an der heutigen Kewer- und Speldorfer Straße nahm. Davon zeugen noch heute alte Höfe und Kotten.
Im 18. Jahrhundert wurde Alstaden ein Schifferdorf mit drei Schiffswerften, sogenannten „Zimmerhellinge“, an der Ruhr.
In den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, zirka 1884, war Alstaden vorübergehend ein Kurort mit dem Kindersolebad an der Solbadstraße und stand alphabetisch an erster Stelle in der Liste der Kurorte Rheinlands.
Als im Jahr 1859 die erste Kohle auf Schacht I - im Magerkohlenflöz „Finefrau“ - gefördert werden konnte, entwickelte sich das stille Dörfchen zu einer Industriegemeinde.
Im Jahr 1872 wurde Schacht 2/3 an der heutigen Behrensstraße niedergebracht und das Fettkohlenflöz „Sonnenschein“ erschlossen. Nun lieferte Zeche Alstaden auch Fettkohle. Um 1900 entstand in Alstaden ein ertragreiches Ziegeleigewerbe bis zirka 1918, das das Siedlungsgebiet vollständig veränderte.
Im Jahr 1904 war Alstaden eine eigene Bürgermeisterei und 1910 wurde Alstaden nach Oberhausen eingemeindet. Nach 117 Jahren kam für die Zeche Alstaden 1972 das Aus.
Neben der Ruhr-Schifffahrt, den Ziegeleien, der Schnapsbrennerei und dem Kohlebergbau hat einzig allein die Landwirtschaft durch Bauer Flocken die 1000-jährige Entwicklung Alstadens und die einzelnen alten Erwerbszweige überlebt.
Die Abraumhalde der Zeche Alstaden brannte von 1982 bis 1993. Die rote Asche wurde in Kähnen über die Ruhr nach Holland transportiert. Das heutige Biotop wird gern von Sportgruppen, Wanderern und Spaziergängern genutzt.
Heute ist Alstaden reines Wohngebiet
Die Haupstraße im Stadtteil ist die Bebelstraße, ehemals Kaiserstraße. Hier liegen die Kirchen, Schulen und Gaststätten und Geschäfte, die den täglichen Bedarf decken.
Auch die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden haben zur Entwicklung Alstadens beigetragen.
Zahlreiche Grund- und weiterführende Schulen haben in Alstaden eine wichtige Bildungsarbeit übernommen.
Der Fröbelplatz ist Alstadens einziger Platz. Zum 40-jährigen Jubiläum des Vereins errichtete die Sparkassenbürgerstiftung Oberhausen dem Bürgerring Oberhausen-Alstaden 1950 e.V. im Jahr 1990 hier den "Bauern mit Pflug", eine Bronzeplastik von Ernst Klages.
Die Straßenbahnlinie "Linie 3" war die erste Linie, die durch Alstaden fuhr. Anfangs fuhr sie nur bis zur Endstation "Bebelstraße". In den 70er-Jahren erschlossen die Busse, die Linie SB 90, 92 und 98, den Alstadener Süden und die Endstation hieß "Ruhrpark".
Die Bürger Alstadens wurden bis zur Jahrhundertwende ausschließlich auf dem Landwehrfriedhof beigesetzt, bis einige Vertreter der Altansässigen beschlossen, in Alstaden einen eigenen Friedhof anzulegen. Die Gelder für die Anlage des Friedhofs wurden gespendet, unter anderem von Landwirt und Mühlenbesitzer Hoppermann, Ziegeleibesitzer Wolters, Becker und Schrör, Gastwirt und Metzger Bruß, Dachdecker Marbach, Landwirt Stöckmann und Schönebeck, Gastwirt Grotloh und Schreiner Fischdick. Die Aufzählung ist sicher nicht vollständig. Alle Geldgeber wurden in ein Erbgrabregister eingetragen und erhielten einen entsprechenden Besitzschein. Das war im Jahr 1905.
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